
Naturschutz beginnt im eigenen Garten oder auf dem Balkon
Was brauchen Vögel, Schmetterlinge, Insekten und Krabbeltiere, um sich im heimischen Garten wohlzufühlen? – Diese Frage stand im Mittelpunkt der jüngsten Veranstaltung des Obst- und Gartenbauvereins Pillerseetal. Die Antwort lieferte die Referentin Maria Schmidt von „Natur im Garten“ in einem spannenden Vortrag: Es braucht Vielfalt und Struktur im Garten – heimische Blühpflanzen und Sträucher, Totholz, Steinhaufen, ungemähte Wiesenbereiche sowie Rückzugsorte wie Laub- oder Reisighaufen. Nur so entstehen echte Lebensräume für unterschiedlichste Arten.
Aufgrund eines vorhergehenden Unwetters fanden leider nur rund 20 Besucher den Weg in den Gemeindesaal St. Jakob. Dennoch wurde der Abend zu einer sehr informativen Veranstaltung rund um das Thema „Naturschutz im eigenen Garten“.
Maria Schmidt veranschaulichte, wie eng viele Tiere mit bestimmten Pflanzen und Lebensbedingungen verbunden sind: Der Neuntöter etwa benötigt dornenreiche Sträucher, der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist auf die Pflanze Wiesenknopf und Ameisen angewiesen, und der Alpenbockkäfer lebt im Totholz. Auch die Wildbienen, die sich unter anderem durch ihr auffälliges rosarotes „Pollenhöschen“ von Honigbienen unterscheiden, brauchen geeignete Nistplätze und ein vielfältiges Blütenangebot.
Ein besonderer Fokus galt dem Igel, der in Österreich bereits als gefährdet gilt und auf der roten Liste steht. Nur naturnahe Gärten mit genügend Verstecken bieten ihm noch eine Überlebenschance.
Mit einem einprägsamen Vergleich machte Schmidt deutlich, warum etwa ein Insektenhotel ohne umliegendes Blütenangebot wenig Sinn ergibt – „…quasi wie ein Hotel ohne Buffet“.
Trotz der geringen Teilnehmerzahl war der Vortrag ein voller Erfolg, der eindrucksvoll zeigte, wie viel man mit einfachen Mitteln für den Artenschutz im eigenen Garten tun kann.
Der OGV Pillerseetal bedankt sich herzlich bei Maria Schmidt für die fachlich fundierte und engagierte Präsentation sowie bei allen Besucher für ihr Interesse.